Diana Artus | I Strongly Believe In Weakness | Press release

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Diana Artus | I Strongly Believe In Weakness | Eröffnung: Freitag, 1. April 2011, 19 – 22 Uhr
April – 27. Mai 2011 | Geschlossen: 5. April – 19. April 2011

Galerie Metro freut sich, dass Diana Artus mit ihrer Einzelausstellung „I Strongly Believe In Weakness“ die neuen Räume der Galerie in der Schleiermacherstrasse 3, 10961 Berlin-Kreuzberg eröffnet.

Die Ausstellung zeigt Artus’ neue Fotoarbeiten, die man als „schwache Bilder“ bezeichnen könnte, die sich ihrer logischen Rekonstruktion entziehen. Diese Bilder zeigen Stadtaufnahmen, welche die Künstlerin auf unterschiedliche Weise manipuliert hat: Dabei handelt es sich nicht nur um ihren subjektiven Blick, den gewählten Ausschnitt der Aufnahmen, sondern vor allem um die Wahl und Bearbeitung des unterschiedlichen Trägermaterials sowie der Filter, die sie über die erstellten Aufnahmen legt und diese erneut abfotografiert. Auf diese Weise betont Artus den Bildcharakter der Aufnahme: Das Bild vom Bild abstrahiert das Motiv so weit, dass es seine scheinbare Eindeutigkeit verliert und auf sich selbst als Bild verweist.

Die Arbeit „Late Riser“ zeigt ein eingekleidetes Gebäude, das im Rahmen in sich zusammenfällt. So wie die Materie des Motivs in Falten liegt, wiederholen sich diese Falten in der Faltung des Trägerpapiers. Einerseits meint man, dem turmartigen Gebäude eine Persönlichkeit mit spezifischen Eigenschaften zusprechen zu können, andererseits entzieht es sich einer signifikanten Deutung.

Auf den Arbeiten „Trou Positif“ und „Grain Rustle“ scheint ein Schleier zu liegen. Die Unschärfe ist hier aber kein menschliches oder technisches Versagen, sondern ein bewusst eingesetztes Mittel, das die Bilder dem klaren Blick entzieht. Der surreale Charakter der Bilder deutet auf das Leben als Traum hin. Die Kraft, die diese Ohnmacht der Bilder entwickelt, liegt gerade in ihrer Unvollkommenheit. Gleich dem Blick des Flaneurs verweist das Gegenwärtige im gleichen Moment auch auf das Vergangene, die Erinnerung und auf das Zukünftige, welches das Begehren weckt.

In ihrer inhaltlichen wie formal-materiellen Fragilität eröffnen die Arbeiten von Diana Artus Leerstellen für die Imagination des Betrachters.

————— English version ————–

Diana Artus | I Strongly Believe In Weakness | Opening: Friday, April 1, 2011, 7-10 pm
April 2 - May 27, 2011 | Closed: April 5 - April 19, 2011

Galerie Metro is very pleased to inaugurate the new gallery space at Schleiermacherstrasse 3 in 10961 Berlin-Kreuzberg with Diana Artus’ solo exhibition “I Strongly Believe In Weakness“.

The exhibition shows Artus’ new photographic works that one could describe as “weak images“ eluding logical reconstruction.

These images show cityscape photographs, which the artist has manipulated in different ways. It is not only a matter of her subjective view, the chosen detail of the exposure, but fmore importantly her selection and treatment of various backing material and her technique of using filters set on the developed exposures before rephotographing them. By doing so, Artus stresses the image character of the exposure: The image of the image abstracts the motif so far, that this seeming unambigousness becomes lost and refers back to the image itself.

The work “Late Riser“ shows a covered building that in the frame, is folded back, collapsing upon itself. Just as the material of the motif on the image folds in on itself, this is repeated in the folded backing paper. On the one hand one could attribute the towerlike building a personality with specific characteristics, on the other hand it eludes itself from significant interpretation.

Upon the works “Trou Positif“ and “Grain Rustle“ seem to rest a fog. In this case, the blurring is no human or technical failure, but an
intentional inserted aid that abstracts the images from the definite view. The surreal character of the images points to life as a dream. The powerlessness of images turns into strength evoked by their imperfection. Like the view of the flaneur, the contemporary refers, in the same moment, to the past, the reminiscence and to the future, which wakes desire.

Because of their fragility in material/form and content the works by Diana Artus open voids for the imagination of the viewer.